Cannabis-Legalisierung in Deutschland

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Hier ist ein ausführlicher Artikel zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland, Stand Juli 2025:


Überblick: Was ist erlaubt?

  • Seit dem 1. April 2024 ist der Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken – für Erwachsene ab 18 Jahren – weitgehend legal. (Blooming Town, Wikipedia)
  • Die gesetzliche Grundlage bildet das Konsumcannabisgesetz (KCanG) vom 27. März 2024, gültig ab 1. April, mit Änderungen vom Juni 2024. (Wikipedia)

Erlaubt:

  • Besitz von bis zu 25 g Cannabis im öffentlichen Raum; in der eigenen Wohnung bis zu 50 g bei mindestens sechs Monaten Wohnsitz. (Wikipedia)
  • Anbau von bis zu drei weiblichen Pflanzen pro Haushalt. (Wikipedia)
  • Seit 1. Juli 2024: Erlaubnis zur Gründung von Cannabis Social Clubs (CSCs) – nicht-kommerziellen Anbauvereinigungen für bis zu 500 Mitglieder. Maximal 25 g pro Tag bzw. 50 g pro Monat pro Mitglied. (IKK classic)

Verboten oder stark eingeschränkt:

  • Kommerzieller Verkauf in regulären Shops—noch nicht erlaubt, sondern Teil geplanter Modellprojekte. (Wikipedia, Sanity Group, Osborne Clarke)
  • Konsum in der Nähe von Schulen, Kindergärten, Sportanlagen oder in Fußgängerzonen zwischen 7 Uhr und 20 Uhr. (IKK classic)
  • Verkauf, Besitz oder Anbau durch Minderjährige bleibt strikt verboten. (IKK classic)

Umsetzung & Praxis

  • Die Zahl der genehmigten Cannabis Social Clubs lag bis Juli 2025 bei 293, verteilt auf fast alle Bundesländer – von Niedersachsen (55 Clubs) über NRW (83) bis Bayern (erst ab Anfang 2025 mit acht Clubs). (Wikipedia)
  • In Bayern wurde bislang kein einziger Club genehmigt – nur acht Anträge, davon viele zurückgezogen. Die Landespolitik äußert sich weiterhin kritisch. (DIE WELT)

Fazit: Die Umsetzung variiert stark je nach Bundesland. Viele Clubs stecken in bürokratischen Prozessen. (Der Guardian, Blooming Town, Wikipedia)


Straßenverkehr & Grenzwerte

  • Seit Juli 2024 gilt ein THC-Grenzwert von 3,5 ng/ml Blutserum.
  • Bereits ab 1 ng/ml THC drohen Bußgelder, Fahrverbote und Punkte im Fahreignungsregister. (BILD)
  • Selbst bei Freizeitkonsum:
    • Gelegenheitsnutzer sollten mindestens acht Stunden vor Fahren warten,
    • Dauerkonsumenten sogar bis zu zwei Wochen Pause einlegen.
  • Bei Verstößen droht bei Erstfall: 500 € Bußgeld, ein Monat Fahrverbot, plus zwei Punkte. Wiederholungstäter riskieren höhere Strafen und MPU. (BILD)

Kritik und Herausforderungen

  • Der Deutsche Richterbund kritisiert das komplexe Gesetz als bürokratisch und kontraproduktiv:
    • Es erhöt Bürokratie für Behörden, fördert den Schwarzmarkt und Begleikriminalität. Zudem verjährten größere Delikte nach fünf Jahren. (DIE WELT)
  • Kritiker beklagen, dass der Schwarzmarkt nicht abgebaut wurde – er gewinnt sogar weiter an Bedeutung, besonders da kommerzielle Shops fehlen. (Cannatree)

Modellprojekte & Ausblick

  • Die Regierung plant eine zweite Säule des Cannabisgesetzes (Pillar 2): Regionale Pilotprojekte mit kommerzieller Abgabe, wissenschaftlich begleitet. Umsetzung frühestens ab 2026, Evaluierung ab 2028/30. (Sanity Group)
  • Städte wie Frankfurt, Hannover, Halle, Berlin (Pankow, Neukölln, Friedrichshain‑Kreuzberg) bereiten sich auf solche Modellregionen vor. Start bereits Anfang 2025 für fünf Jahre geplant. (Reddit)

Politischer Kontext & Zukunftsperspektive

  • Nach der Bundestagswahl im September 2025 steht eine Neubewertung an. Ein CDU/CSU-geführtes Bündnis lehnt Cannabis-Liberalisierung ab, aber ein vollständiger Rückbau gilt als weniger wahrscheinlich. (Sanity Group, benzinga.com)
  • Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung im Frühjahr 2025 betont: Das CanG bleibt bestehen, geplante Evaluation ab Herbst 2025 soll neutral auf soziale und gesundheitliche Folgen prüfen. (benzinga.com)

Zusammenfassung auf einen Blick

ThemaStatus Juli 2025
Besitz & AnbauLegalisierung: 25 g öffentlich / 50 g privat; bis zu 3 Pflanzen
Cannabis Social Clubs293 Clubs genehmigt, aber Umsetzung bundehrer unterschiedlich und langsam
Kommerzielle AbgabeNoch nicht erlaubt; Pilotprojekte geplant ab 2025/26
StraßenverkehrTHC-Grenzwert 3,5 ng/ml, strenge Sanktionen bei Verstößen
Politische DebatteEvaluation ab Herbst 2025; vollständiger Rückbau unwahrscheinlich, aber möglich

Fazit

Deutschland ist mit dem Konsumcannabisgesetz (KCanG) seit April 2024 eines der liberaleren Länder in Europa ‑ zumindest auf dem Papier. Allerdings bleiben viele Hürden durch Bürokratie, regionale Unterschiede und fehlende kommerzielle Abgabestrukturen bestehen. Der Schwarzmarkt ist damit noch nicht entscheidend geschwächt. Die zweite Phase mit kommerziellem Handel hängt von erfolgreichen Modellprojekten und politischen Entscheidungen nach der Bundestagswahl ab. Die im Herbst 2025 geplante Evaluation wird entscheidend sein für die zukünftige Legalisierungspolitik.

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